Zwänge
Immer wieder Hände waschen, zehnmal nachsehen, ob die Tür verschlossen ist – belastende Zwangshandlungen und -Zwangsgedanken sind typische Symptome einer Zwangserkrankung. Der Zwang bestimmt häufig den kompletten Alltag des Betroffenen, er hat die Macht über die häufig unkontrollierbaren Gedanken übernommen. Der Betroffene kann nicht anders, Dinge immer und immer wieder zu kontrollieren oder bestimmte Handlungen durchzuführen - obwohl er selbst genau weiß, dass dies unsinnig ist.
Die Zwangserkrankung ist eine häufige psychische Störung. Sowohl bei Erwachsenen, als auch schon bei Kindern. Menschen spüren immer wieder den Zwang, bestimmte Handlungen auszuführen oder leiden an aufdringlichen Gedanken. Unterschieden werden dabei Zwangshandlungen, Zwangsgedanken oder Zwangsimpulse. Sie werden von den Patienten selbst als belastend und unsinnig empfunden und können nicht unterdrückt werden, auch wenn Widerstand gegen sie geleistet wird.
Was sind die Ursachen von Zwangsstörungen und Zwängen?
Damit eine Zwangserkrankung entsteht, müssen in der Regel mehrere Komponenten zusammenkommen. Man kennt verschiedene Risikofaktoren, die für sich alleine genommen noch nicht dazu führen, dass eine Erkrankung auftritt, aber die Entwicklung einer Zwangserkrankung begünstigen können. Kommen mehrere Risikofaktoren zusammen, die dazu führen, dass Belastungen nicht mehr bewältigt werden können, steigt die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung.
- Die wichtigsten heute bekannten Faktoren sind:
- Vererbung
- neurobiologische Faktoren
- Erziehungsstile (z.B. übertriebene Sauberkeitserziehung)
- prägende Ereignisse in der Lebensgeschichte
- Persönlichkeitseigenschaften
- Belastungen vor und während des Beginns der Erkrankung