Angst und Panik
Wer kennt es nicht, das Gefühl, wenn plötzlich das Herz bis zum Hals schlägt, Schweiß auf die Stirn tritt und sich die Kehle zuschnürt. In vielen Situationen des täglichen Lebens ist sie plötzlich da, die Angst: Wenn man mit dem Auto auf einer spiegelglatten Straße fährt, wenn eine Prüfung kurz bevorsteht, wenn man beim Arzt auf das Ergebnis einer wichtigen Untersuchung wartet. Oder wenn man unerwartet seinen Job verliert und nicht weiß, wie es in Zukunft weitergehen soll. Und in vielen Situationen ist es ganz normal und sinnvoll, Angst zu haben. Denn die Angst warnt uns vor einer realen Gefahr – und sie führt dazu, dass man besonders aufmerksam und reaktionsbereit ist. Physiologisch gesehen führt Angst zu einer Aktivierung verschiedener Körperfunktionen: Das Herz und der Atem gehen schneller, die Muskeln spannen sich an und die Sinnesorgane reagieren mit erhöhter Aufmerksamkeit. Diese Alarmreaktion des Körpers macht es möglich, schnell und effizient auf eine Gefahr zu reagieren – zum Beispiel durch Flucht oder durch den aktiven „Kampf“ gegen die Gefahr.
Nicht selten aber sind Ängste auch irrational oder übergroß – sie treten auf, obwohl keine reale Gefahr besteht oder obwohl die Bedrohung längst nicht so groß ist wie man annimmt. Solche Ängste führen häufig zu einer starken Einschränkung im Beruf und im Privatleben. Zum Beispiel kann die Angst vor U-Bahnen, Tunneln oder Flugzeugen dazu führen, dass jemand diesen Situationen aus dem Weg geht und dadurch immer mehr in seiner Beweglichkeit eingeschränkt wird. Und wenn jemand sich ständig Sorgen macht, dass ihm selbst oder seinen Angehörigen etwas zustoßen könnte, bleibt ihm für andere Dinge kaum noch Zeit. Dazu kommt, dass Angst häufig mit körperlichen Beschwerden wie Herzrasen, Schwindelgefühlen, Übelkeit oder Atemnot verbunden ist, die sehr belastend sein können. Jemand, der von solchen ausgeprägten Ängsten betroffen ist, erkennt zwar meist selbst, dass die Angst unbegründet oder übertrieben ist – er kann sich jedoch nicht selbst daraus befreien.