Trauma

Der Ausdruck „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt Wunde. Demzufolge handelt es sich bei der Traumatologie – vereinfacht gesagt – um das Wissen über Verletzungen, deren Wunden, wie sie entstanden sind und wie sie therapiert werden können. In der Schulmedizin finden wir einerseits die körperlichen Trauma, beispielsweise in der Unfallchirurgie, und andererseits psychisch bedingte Trauma. Egal um welche Art von Trauma es sich handelt: Das Ereignis stellt für Betroffene auf jeden Fall einen markanten Wendepunkt in ihrem Leben dar und kann ihr Leben für immer verändern.

 

Ein Trauma geht immer auf ein tief greifendes Erlebnis zurück. Eines, das über den normalen Rahmen menschlicher Erfahrungen hinausgeht und die seelischen und biologischen Bewältigungsmechanismen des Menschen überfordert. Betroffene sind in solchen Momenten im Denken und Handeln blockiert, sie können keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das Geschehene kann vom Unterbewusstsein nicht verarbeitet werden. Selbst die bewusste Verarbeitung durch unseren Verstand funktioniert erst später und auch dann nur selten oder in langwierigen und kräftezehrenden Prozessen.

 

Doch die Verarbeitung der Ereignisse ist für das Weiterleben und die Heilung immens wichtig. Sollte es einem Betroffenen nicht gelingen, dieses Ereignis zu verarbeiten, wird dessen Leben nie mehr so sein, wie es einmal war.

 

Die traumatischen Erlebnisse werden in der Regel automatisch nur zu einem Teil von unserem Bewusstsein wahrgenommen, ein Teil wird nicht zugelassen  – eine normale Reaktion unseres Körpers, dem nur daran liegt, uns zu schützen. Dadurch kann das Geschehene jedoch nicht verarbeitet und zur Belastung werden. Diese kann tückisch sein – manchmal tritt sie erst Wochen oder Monate später auf, was charakteristisch für ein psychisches Trauma ist und unbehandelt zu einer ernsthaften psychischen Störung führen kann.

 

Der Ansatz vieler Fachleute führt in der Regel über eine Gesprächstherapie. Nicht immer sind diese Versuche von Erfolg gekrönt- Manchmal reicht reden allein nicht. Wenn Betroffene sich bereits seit Monaten in einer Gesprächstherapie befinden und keine nennenswerte Besserung feststellen können, ist es an der Zeit, über eine weitere Maßnahmen nachzudenken. In diesen Fällen kann eine Hypnosetherapie und/oder EMDR eine erfolgversprechende Ergänzung, in manchen Fällen sogar eine Alternative, darstellen.

 

Mögliche Auslöser für Traumas:

Die Auslöser für ein Trauma können vielfältiger Natur sein: Physische, kriminelle und besonders sexuelle Gewalt, Unfälle, bedrohliche Krankheiten, schwere Verlusterlebnisse, Tod eines Partners, Kindes, usw., Katastrophen, Folter und Gefangenschaft sind die am häufigsten genannten Ursachen. Bei Kindern betrachtet man Kindesmisshandlungen, sexuelle Gewalt gegen Kinder, erhebliche emotionale und/oder körperliche Vernachlässigung, Verlust eines oder beider Elternteile, lebensbedrohliche Gewalterfahrung innerhalb der Familie oder schwere Kinderkrankheiten als Kindheitstraumata. Diese meist während der Kindheit erlebten traumatischen Ereignisse können sich, sofern sie unbehandelt bleiben, selbst noch im Erwachsenenalter in Form schwerer gesundheitlicher Schäden äußern.

 

Die Schwere des Traumas ist von vielen Faktoren abhängig:

Beispielsweise vom Alter des Betroffenen: Auf Kinder und Jugendliche können sich Traumata einschneidender auswirken, da sie eventuell komplexe Zusammenhänge – je nach Entwicklungsstadium – noch nicht verstehen und darüber hinaus von Erwachsenen abhängig sind. Nicht zuletzt deshalb sind sie zusätzlich durch ihre soziale Umwelt verletzbarer.

  • War der Betroffene direkt oder lediglich als Zeuge in das traumatische Ereignis involviert?
  • Handelt es sich nur um einen Vorfall oder gibt es mehrere, eventuell sogar über einen längeren Zeitraum?
  • Handelt es sich um körperliche oder auch geistige Verletzungen?
  • Sind die Verletzungen irreversibel?
  • Wie stark ist die Persönlichkeit des Betroffenen?
  • Wie hoch ist sein Konfliktbewältigungspotential?
  • In welcher sozialen Situation befindet sich der Betroffene? Kann diese ihn auffangen und unterstützen?

 

Die Folgen eines Traumas:

Charakteristische Folgen von traumatischen Erfahrungen sind das Auftreten von Ängsten und Depressionen, Albträumen sowie Flashbacks. Diese sogenannten Flashbacks sind Bilder der traumatischen Ereignisse, die sich vor dem inneren Auge abspielen und den Betroffenen das Trauma erneut durchleiden lassen – mit allen damaligen seelischen Schmerzen aufgrund der Hilflosigkeit, dem Ausgeliefertsein, einer Panik, schlimmstenfalls mit Todesangst und Hoffnungslosigkeit. Diese Flashbacks können in alltäglichen Situationen auftreten – selbst noch nach Jahrzehnten. Hinzu kommen eventuell noch psychosomatische Beschwerden, denn rund 70 % der posttraumatischen Belastungsreaktionen lösen körperliche Schmerzen aus.

 

Einige Beispiele:

  • Eine junge Frau bekommt Panik beim Passieren einer Kreuzung, auf der sie einen Unfall hatte.
  • Ein Mann bekommt Panik während des Autofahrens in Tunneln, da er passiver Zeuge eines Unfalls in einem Tunnel war.
  • Eine Frau mittleren Alters hat Angst auf der Autobahn zu fahren, da sie dort in einen Unfall verwickelt wurde.
  • Ein Mann mittleren Alters bekommt seit seinem Unfall während der Dämmerung Angstzustände.
  • Eine Fußgängerin wurde Opfer eines Verkehrsunfalls in der Nacht. Seitdem traut sie sich nicht mehr bei Nacht auf die Straße.
  • Weitere Spätfolgen oder Flashbacks beruhen auf Szenarien wie einer Vergewaltigung, eines Einbruchs, eines Überfalls, einer Katastrophe oder im Zusammenhang mit Behörden, wie beispielsweise der Feuerwehr oder der Polizei etc.

 

Oftmals sind die Spätfolgen traumatischer Erfahrungen aber wesentlich komplexer und für die Betroffenen vielfach belastender als in den oben aufgeführten Beispielen. Denn zusätzlich wird zwangsläufig die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigt.

 

Selbst nachts finden Betroffene meist keine Ruhe, Albträume quälen sie, Panik kommt auf, das Herz rast, bis sie schließlich in Schweiß gebadet aus dem Schlaf gerissen werden. Der Körper kann sich nicht mehr regenerieren. Depressionen, die im Zusammenhang mit Traumata auftreten, sind oft die Folge einer stark verminderten Lebensqualität. Schnell befinden sich Betroffene in einem Teufelskreis.

 

Werden diese negativen Gefühle in der Hypnosetherapie und/oder EMDR aufgelöst, lösen sich auch die Depressionen auf.

 

Traumatherapie mit Hypnose:

Hypnose wird schon lange sehr erfolgreich zur Behandlung von Traumafolgen angewendet. Wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gibt es darüber bereits seit dem Ersten Weltkrieg.

 

In der Hypnose suchen wir nach der Ursache des Traumas und lösen diesen Auslöser (das Trauma) auf. Dadurch verschwinden auch die Symptome.

 

Eine ehemals traumatische Erfahrung wird dadurch in unserem Unterbewusstsein neu strukturiert und neu organisiert – gewissermaßen neu bewertet. Anschließend ist es nur noch eine Erinnerung, die keine „negativen“ Emotionen mehr auslöst und dadurch auch keine körperlichen Symptome zur Folge hat. Die Hypnosetherapie wirkt bei einfachen Traumata sehr schnell und effektiv. Komplexere Traumas brauchen etwas längere Zeit für die Bearbeitung.